Diabetischer Fuß: Amputationen steigen

Diabetischer Fuß: Amputationen steigen

Im Sommer sollen Menschen mit diabetischem Fuß nicht barfuß gehen
Im Sommer sollten Menschen mit diabetischem Fuß nicht barfuß unterwegs sein. Foto: pexels

In Österreich ist der Diabetes-Fuß der Auslöser für rund 3.000 Amputationen pro Jahr. Ein Großteil davon wäre vermeidbar, wenn Betroffene und Behandler mehr auf die Füße achten würden.

 

Zwei Drittel aller Amputationen weltweit werden auf Grund des Diabetischen Fußsyndroms durchgeführt. Studien aus den USA zeigen, dass die Amputationen in den letzten Jahren sogar wieder ansteigen, und das insbesondere bei den Jüngeren (unter 45-jährigen) und vor allem bei Männern.

 

Der Fuß fühlt sich normal an
Das Diabetische Fußsyndrom betrifft sowohl Menschen mit Diabetes Mellitus Typ 1 als auch Typ 2. Ein Hauptproblem ist eine Schädigung der Nerven in den Extremitäten, die sie schon früh erkennen können. Sie beginnt damit, dass die Haut an den Beinen juckt

Priv.-Doz. Dr. Gerd Köhler von der MedUni Graz erklärt: „Für den Patienten fühlt sich der Fuß normal an, weil er in diesem Bereich nicht mehr richtig fühlen kann und trotz optischer Zeichen, wie Druckstellen und offenen Stellen, wird das Problem meist vom Patienten ignoriert, weil nichts wehtut. Die medizinischen Fachkräfte sehen diese Stellen oft erst spät, weil Füße leider in der Regel zu wenig kontrolliert werden“.

 

Durch die Schädigung der Nerven fühlen die Patientinnen und Patienten nicht, wenn der Schuh nicht passt. Entstehende Druckstellen und Fußformveränderungen, werden nicht bemerkt, die mit der Zeit zu offenen Stellen und Geschwüren an den Füßen führen. Auch falsche Fußpflege und Verletzungen können die Ursache sein, da die Schmerzwahrnehmung fehlt. Diese Geschwüre und offenen Stellen heilen nicht oder nur schwer, wenn nicht eine entsprechende Therapie durchgeführt wird.

Barfuß gehen ist keine Option

Auch das sonst so beworbene Barfußgehen ist für Menschen mit Diabetischem Fuß keinesfalls zu empfehlen, da die Verletzungsgefahr zu hoch ist. Besonders im Sommer im Urlaub am Wasser wird die Verletzungsgefahr unterschätzt. Heißer Sand kann zu Verbrennungen führen und im Sand verborgene Gegenstände wie Muscheln oder Scherben zu Schnittwunden.

Orthopädietechnik für gesunde Füße

Geeignetes Schuhwerk vom Orthopädieschuhtechniker ist nötig und gilt sowohl für Straßenschuhe als auch für Hausschuhe. Wenn Konfektionsschuhe getragen werden, dann sollten sie nur mit speziellen Einlagen verwendet werden. Die Kosten für die Einlagen werden meist von der Sozialversicherung übernommen. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Akromegalie

Akromegalie: Passen Ringe oder Schuhe nicht mehr?

Bei der Akromegalie handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung. Sie äußert sich durch ein übermäßiges Wachstum bestimmter Körperteile sowie einer Vielzahl an möglichen unspezifischen Symptomen. Auslöser ist ein gutartiger Tumor an der Hirnanhangsdrüse, der zur Überproduktion von Wachstumshormon führt. Übersetzt bedeutet Akromegalie so viel wie „Ver­größerung der äußersten Körperteile“. Von diesem ungewöhnlichen Wachstum

Weiterlesen »

Finanzieller Stress: So lässt er sich vermeiden!

Die Ängste sind berechtigt: Mega-Inflation; Heizkosten, die sich kaum mehr stemmen lassen; Volltanken zum Preis eines halben Monatslohns. Dennoch: Wer sich jetzt zu viele Sorgen macht, dem wird der finanzielle Stress bald zu viel. Das kann zu ernstzunehmenden gesundheitlichen Problemen führen.

Weiterlesen »